Augusto Roa Bastos

paraguayischer Schriftsteller; Werke u. a.: "Die Nacht der treibenden Feuer" (Erz.); "Menschensohn", "Ich, der Allmächtige" (Romane); lebte viele Jahre im Exil

* 13. Juni 1917 Asunción

† 26. April 2005 Asunción

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 33/2005

vom 20. August 2005 (gi)

Herkunft

Augusto Roa Bastos wurde in Asunción geboren, wuchs aber in dem Dorf Iturbé/Provinz Guaíra auf, wo sein jüdischer Vater, der zur kleinen kreolisch-bourgeoisen Schicht des Landes zählte, eine Zuckerrohrplantage verwaltete. R.s Mutter entstammte einer in Paraguay ansässigen portugiesischen Familie. Neben Spanisch lernte R. von einer Indio-Frau die Guaraní-Sprache und erfuhr von ihr die indianischen Mythen und Legenden. Mit 16 Jahren nahm R. als Sanitäter am Chaco-Krieg (1932-1935) zwischen Bolivien und Paraguay teil.

Ausbildung

R. besuchte ein Internat in Asunción. Nach dem Militärdienst studierte er Volkswirtschaft und Literaturwissenschaft.

Wirken

1938-1942 war R. bei einer Bank angestellt. Daneben veröffentlichte er einige Theaterstücke und war journalistisch tätig, u. a. 1942-1947 für die unabhängige Tageszeitung "El país" in Asunción. Mit einem Stipendium des British Council hielt er sich 1945 in England auf und begleitete als Radioreporter u. a. die Invasion der Alliierten in Frankreich. Im französischen Rundfunk gestaltete er 1945 zusammen mit dem damaligen Kulturminister André Malraux ...